Es wird nun interessant zu sehen sein, wie man diesen Fall behandelt, denn es gibt doch einige Parallelen zum Fall Fränk Schleck. Es handelt sich hier ebenfalls um ein Diuretikum wie es bei Fränk Schleck gefunden wurde und als indirekter Nachweis von Doping gewertet wurde. Dies hat zu einem Jahr Sperre geführt (zurecht).
Ich verfolge schon wieder mit großer Freude die Argumente der „Doping-im-hochbezahlten-Profi-Fußball-kann-nicht-sein-und-bringt-nichts“ Fraktion und denke mir jedes Mal, dass alle diese Jungs irgendwie große Fans dieses Sports (wie ich im Übrigen auch) sind. Ganz offensichtlich scheinen sie nicht viel davon zu verstehen. Worauf basieren denn die neuen gar so tollen Spielformen wie „Kompaktheit“, „aggressives Doppeln“ und „schnelles Umschaltspiel“? Meinen Verständnis nach auf einer sehr guten Organisation UND einer extrem guten physischen Verfassung zur Erbringung der dafür notwendigen Laufleistung (wie kann man denn hier besser sein als der Gegner oder ggf wieder zur Konkurrenz aufschließen).
Ich möchte mal sehen, wie eine Mannschaft – egal wie technisch versiert diese ist – aber nach 70 Minuten konditionell stehend k.o. ist sich gegen eine behauptet, deren Spieler sich auf dem Platz noch bewegen können wie junge Hasen?
Ich bin immer versucht zu sagen, dass Doping nur im Schach oder bei Dart nichts bringt, aber selbst da liege ich wahrscheinlich falsch. Im Fußball und im Tennis ist das nur verbandsseitig wohl deutlich besser organisiert, oder wie ist das mit der Warnung Fred nicht einzusetzen zu verstehen.
Ich bin der letzte der den Radsport oder die Vergangenheit des Radsports in irgendeiner Weise schönreden möchte, aber der Umgang mit Chris Froome bei der Tour ist extrem unwürdig und wird, so leid es mir tut auch durch die Art der Berichterstattung mit induziert. Bei keinem Fußballer, der nur 50 % der normalen Heilungszeit einer Muskelverletzung benötigt, wird automatisch auf den Einsatz von anabolen Steroiden zur Beschleunigung des Heilungsprozesses verwiesen und stundenlang darüber berichtet, ob das sein könnte oder nicht (wie ist das denn mit den Kontrollen im Profifußball in der Reha Zeit?). Es wird dann von der Presse immer die „Gute Arbeit der medizinischen Abteilung gelobt“.
Lassen wir diesen Satz nun einmal in Bezugnahme auf den Radsport und dann auf den Fußball bei uns wirken und es kommen völlig unterschiedliche Empfindungen auf. Im Radsport…. „Bäh, die Doper wieder“ im Fußball „super Sache, er kann schon wieder Spielen“. Zweifel, ob es mit rechen Dingen zugeht gibt es im Fußball nicht, weil es ganz offensichtlich das Thema nicht gibt.
Als großer Freund beider Sportarten würde ich mir nur wünschen, dass ein Großteil der Presse und Forenkommentatoren sich einen sehr wahren Leitspruch:
„Ich bin kein Sportler, ich bin Profi“
Im Hinterkopf behält.
Natürlich ist das nicht schön, aber diese Reaktionen hat sich der Radsport durch die nicht aufgearbeitete Vergangenheit selbst zuzuschreiben. In keiner anderen Sportart wäre zB ein Fall Winokourov, der alles geschluckt und gespritzt hat was die Apotheke hergegeben hat und jetzt General Manager bei Astana ist möglich. Natürlich trifft die Wut dann die Fahrer die hochverdächtig sind wie eben Froome. Nicht schön, aber eben auch eine Art der Meinungsäußerung…..